Biomimetische Strukturen sind das Ergebnis des Jahrmillionen andauernden Optimierungsprozesses der Evolution tierischer und pflanzlicher Lebewesen. Gerade im Bereich der Materialien sind beeindruckende Leistungen erreicht worden, wie die beeindruckende Stabilität von Halmen oder Seide.


Im Gegensatz zu technischen Systemen, die u.a. gekennzeichnet sind durch Normierung, Konstanz und Reproduzierbarkeit der Eigenschaften, sind biologische Systeme nach Kriterien optimiert, die in den Ingenieurwissenschaften kaum eine Rolle spielen, wie der Stoffwechsel, die Reproduktion und die Anpassungsfähigkeit.

Der Fokus bei der Nutzung biologischer Materialien soll in der Sicherung der biomimetischen Leistungsfähigkeit liegen. Durch die Integration in Hochleistungsmaterialien soll das vorhandene Potential voll ausgeschöpft werden. Das Prinzip der Kompositmaterialien ist eine erste Anwendung biomimetischer Prinzipien und wird seit ca. 50 Jahren mit der Entwicklung faserverstärkter Harzsysteme von den Ingenieurwissenschaften angewendet – noch heute bestehen aber in vielen Anwendungen erhebliche Kostenvorteile für monolithische Werkstoffe.